Weihnachten
(9) Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, daß Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. (10) Darin besteht die Liebe: nicht, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. 1.Joh 4,9-10
Liebe Gemeinde,
Sicher habt ihr auch schon darüber nachgedacht, was eigentlich der wirkliche Sinn des
Weihnachtsfestes ist. Gibt es überhaupt echtes Weihnachten? Wie kann man Weihnachten richtig feiern und was passt nicht zum Weihnachtsfest? Zeitschriften, verschiedene Radiosender und Fernsehsendungen geben in der Adventszeit viele unterschiedliche Tipps, wie man die Weihnachtszeit gut und sinnvoll verbringen könnte. Was sollte man tun und was passt nicht zu diesem Fest? Zu Weihnachten gehört eine festliche Stimmung. Am heiligen Abend nehmen wir an einem Weihnachtsgottesdienst teil, dabei bewundern wir die aufgestellte Weihnachtskrippe. Wir schauen uns ein Krippenspiel an. Es faszinieren uns auch die brennenden Kerzen am Tannenbaum. Wir hören uns eine kurze religiöse Ansprache des Pastors an. All das gehört irgendwie zur weihnachtlichen Romantik. Die Geschenke gehören natürlich auch dazu. Besonders die Kinder warten schon sehr darauf, dass der Gottesdienst zu ende ist und dass sie ihre gewünschten Spielsachen bekommen. Während wir die Geschenke übergeben, hören wir festliche Musik, schöne Weihnachtslieder. Beim Weihnachtsfest geht es um die Familie. Jeder versucht dem anderen etwas Nettes zu sagen. Endlich ist die ganze Familie wieder zusammen. Und das Weihnachtsessen gehört irgendwie auch zu diesen Festtagen. Weihnachten ist das Fest der Feste und dann ist das beste Essen natürlich gerade gut genug, wenn die Familie mit Freunden zusammen feiert. Gans und Ente auf der Speisekarte sind ideal. Außerdem denken viele, dass Weihnachten ohne Schnee kein richtiges Weihnachten ist. Obwohl sich dieses Jahr vielleicht einige freuen würden, wenn nicht ganz so viel Schnee gefallen wäre.
Wäre Weihnachten tatsächlich nur so viel? Ein paar festliche Tage im Winter und danach, wenn der graue Alltag wieder einkehrt, bleibt nur eine schöne Erinnerung?
Wessen Fest ist Weihnachten eigentlich? Wir können es in Gottes Wort entdecken, was ganz genau das Ziel von Weihnachten ist. Ich habe es so gelesen:
„Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.“
Weihnachten ist in der Bibel nicht das Fest der Geschenke, es ist auch nicht die Feier des Tannenbaums. Weihnachten ist auch nicht in erster Linie das Fest der Familie und es ist auch nicht einfach nur ganz allgemein das Fest der Liebe, sondern ganz konkret sagt das Wort Gottes, dass dieser Tag das Fest der Liebe Gottes zu den Menschen ist. Weihnachten ist das Fest, bei dem Gott uns seine große rettende Liebe dadurch zeigt, dass er sich zu uns sündigen Menschen auf die Erde herunterneigt. Und dieser Tag ist auch eine gute Möglichkeit, dass wir ihm dafür danken, dass er seinen eingeborenen Sohn gesandt hat, damit seine Liebe unter uns erscheint, und damit wir durch ihn leben sollen. Die Bibel sagt nämlich, dass wir ohne Christus gar nicht leben. Ohne ihn existieren wir nur, aber wir leben nicht. Ohne ihn sehen wir nicht das Ziel unseres Lebens und wir können einander nicht dauerhaft lieb haben und Gottes Liebe wohnt nicht in uns. Wir drehen uns nur ständig egozentrisch um uns selbst und wenn wir jemand anderen lieben, geschieht das meist deshalb, damit der andere uns auch liebt. Aus unserem Leben fehlt der richtige Inhalt, die Liebe Gottes, die uns ohne Bedingungen liebt, so wie wir sind. Deshalb ist Christus auf diese Erde gekommen, damit er unser Leben mit göttlicher Liebe erfüllt, damit wir nicht nur dahinvegetieren, sondern damit wir durch ihn leben sollen. Ein neues Leben mit Christus zusammen kann auch heute beginnen. Die Bibel sagt:

„Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.“1Die wenigen Jahrzehnte, die wir auf dieser Erde leben, sind nur der Rahmen des Lebens. Und Gott will diese Zeit mit Inhalt, mit richtigem Leben füllen. Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. Wenn jemand den Sohn Gottes kennen lernt und ihn in sein Leben einlädt und ihm erlaubt, dass Gott ihn liebt, der wird anfangen zu leben. Es ist egal, wie alt er ist, ab diesem Punkt fängt für ihn das richtige Leben an. Es gab einen alten gläubigen Bruder, der auf seinen Grabstein nicht sein Geburtsdatum hat schreiben lassen, sondern das Datum, an dem er Christus persönlich kennen gelernt hatte. Er ist mit 83 Jahren gestorben, aber wenn man seinen Grabstein liest, könnte man denken, dass er nur 21 Jahre gelebt hat. Erst mit 62 Jahren hatte er durch Christus ein neues Leben gewonnen. Für ihn begann das wahre Leben mit diesem Punkt. Das nennt die Bibel Wiedergeburt, wenn man von Gott geboren wird. Das Leben, das dieser Mann zuvor gelebt hatte, war für ihn nur ein verpfuschtes Dasein, was Schritt für Schritt in Richtung Verderben ging. Es gab aber einen Punkt in seinem Leben, als er sein Leben Christus gegeben hat. Er hat nur bedauert, dass er so lange gottlos gelebt hatte und Christus nicht kannte. Es wäre viel besser gewesen, wenn er sich viel eher für Jesus entschieden hätte, weil wenn Christus ins Leben des Menschen eintritt, fängt dort etwas Neues an, dort beginnt das ewige Leben, und das ist das wirkliche Leben. Ohne Jesus gibt es kein ewiges Leben. Nur in Christus gibt es Leben. Und beim Weihnachtsfest geht es darum, dass Christus in diese Welt eingetreten ist, damit wir durch ihn leben sollen.
Gott will uns an Weihnachten nicht nur ein paar schöne Stunden geben, die dann im Alltag wieder verschwinden, wenn das tägliche Leben weitergeht, sondern er bietet uns durch Jesus Christus das ewige Leben an, das kein Ende hat. Wenn jemand wiedergeboren wird, wird Gottes Liebe dauerhaft in seinem Herzen Wohnung nehmen. Diese Liebe wird nicht davonfliegen, wenn die weihnachtliche Stimmung vorbei ist, sondern man kann in Gottes Liebe wachsen und diese Liebe wird uns auch nach den Festtagen noch charakterisieren.
Die zentrale Botschaft der Bibel ist, dass Gott diese Welt liebt. Die Liebe, die Gott uns zeigt, ist immer eine hingebungsvolle, selbstaufopfernde Liebe. Diese Liebe sucht nicht ihren eigenen Vorteil, sondern es ist so eine Liebe, die danach trachtet, wie andere glücklich sein können. Diese Liebe ist nicht egozentrisch, es ist nicht dieses: ich liebe, damit ich wieder geliebt werde. Die meiste menschliche Liebe ist eine eigennützige, berechnende Liebe. Wir möchten die Liebe, die wir anderen Menschen gezeigt haben, auch wieder zurück bekommen. Gottes Liebe aber ist eine selbstaufopfernde Liebe. 2.Kor 8,9 sagt: „Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet.“ Christus hat dich und mich so geliebt, dass er sein Leben für unsere Sünden am Kreuz von Golgatha gegeben hat, damit wir durch ihn leben können. Wenn jemand mit Christus in Verbindung kommt, wird er nicht nur erkennen, dass sein bisheriges Leben verpfuscht, leer und ziellos war, sondern er wird auch erkennen, dass er ein sündiger Mensch ist, auf den ohne Jesus das Verderben, der ewige Tod, wartet. Er wird aber auch verstehen, dass Christi Liebe das Problem der Sünde gelöst hat, als Jesus für seine Sünden am Kreuz gestorben ist. Man kann im Glauben die Sündenvergebung annehmen und man kann mit Jesus ein neues Leben beginnen. Darin besteht die Liebe: nicht, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. Gottes rettende Liebe ist in Jesus Christus erschienen. Wir dürfen uns an diesem Tag nicht nur an diese Liebe Gottes erinnern, sondern wenn wir das noch nicht getan haben, müssen wir diese Liebe Gottes, sein Geschenk Jesus Christus, annehmen und ihn in unser Leben einladen. Das ist der wirkliche Sinn des Weihnachtsfestes, weil darin die Liebe Gottes unter uns erschienen ist, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. Amen

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