(20b) Gott harrte und hatte Geduld zur Zeit Noahs, als man die Arche baute, in der wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durchs Wasser hindurch. (21) Das ist ein Vorbild der Taufe, die jetzt auch euch rettet. Denn in ihr wird nicht der Schmutz vom Leib abgewaschen, sondern wir bitten Gott um ein gutes Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi, (22) welcher ist zur Rechten Gottes, aufgefahren gen Himmel, und es sind ihm untertan die Engel und die Gewaltigen und die Mächte. 1.Petrus 3,20b-22
Liebe Gemeinde,
Ich habe der heutigen Predigt den Titel gegeben: Taufe in der Adventszeit. Ich habe
dieses Thema nicht nur deshalb gewählt, weil heute der 3. Advent ist und dieser Gottesdienst bei uns heute auch ein Taufgottesdienst ist. Sondern ich habe auch deshalb dieses Thema gewählt, weil dieser Text über Jesu zweite Wiederkunft, über Gottes Gericht über die Sünde, aber auch über die Zeit der Geduld Gottes spricht. Ja, heute geht es um die einzige Rettungsmöglichkeit, die Gott uns durch Jesus Christus vorbereitet hat, damit keiner verloren geht.
1. Thema: Advent
Advent bedeutet wortwörtlich Ankunft. Und die Christen warten auf die Ankunft des großen Königs, auf Jesus Christus. Jesus hat in den Evangelien mehrmals über seine zweite Wiederkunft gesprochen. Er hat uns gesagt, was wir tun müssen und wie wir ihn zurückerwarten sollen. Er hat einmal im Zusammenhang mit seiner zweiten Wiederkunft die Generation Noahs als Beispiel genannt. Diese Menschen haben achtlos an Gott vorbeigelebt und sie sind dann in ihren Sünden gestorben. Jesus sagte: „Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns. Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut - sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin -, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns.“ (Mt 24,37- 39)
a) Gericht
Gott hatte sein Gericht zur Zeit Noahs, genauso wie auch heute, lange vorher angekündigt. Damals haben die Leute Noah gesehen, wie er mit seiner Familie die Arche baute. Der Bau der Arche wurde nicht von heute auf morgen plötzlich fertig. Es dauerte eine lange Zeit, bis Noah diese große Arche fertig hatte. Das war die Zeit der Langmut Gottes, als Gott vor dem Gericht noch geduldig darauf gewartet hat, dass der Sünder seinen Weg ändert und Buße tut. Gott hat damals, genauso wie auch heute, vor dem Eintreffen des Gerichtes genug Zeit für die Bekehrung gegeben. Jesus sagt in Offb 2,21, dass er Zeit für die Buße gegeben hat. Und diese Zeit nennt die Bibel den Tag des Heils. Heute gibt es eine Möglichkeit für die Rettung. Heute kann man Gottes kommendem Zorn noch entkommen. Die Bibel spricht darüber, dass Gott zornig ist. Er zürnt wegen der Sünde. Es ist nicht mehr viel Zeit bis Jesus kommt, damit er ein für alle mal mit der Sünde abrechnet. Genauso wie es bei der Sintflut war. Gott hat heute genauso wie damals beschlossen, dass er alle Sünde auf dieser Erde vertilgen wird. Damals ist die Sintflut gekommen und das Hochwasser hat alle Sünde auf der ganzen Erde, zusammen mit den Sündern, zerstört. Wenn Christus wiederkommen wird, wird er auch das ganze Weltall richten. Gott hat auch schon den Richter benannt, es ist Jesus, er wird auf Gottes Richterstuhl sitzen. Und jeder muss darüber Rechenschaft geben, wie er auf dieser Erde gelebt hat. Wenn die letzte Minute der Gnadenzeit abläuft, wird Christus mit seinen Engeln auf die Erde zurückkehren, damit er mit der Sünde abrechnet und sie vertilgt.
Jesus wird die Sünder von den Gerechten scheiden. Die Verfluchten, die Gottes gerechtem Zorn nicht entkommen konnten, weil sie gottlos gelebt haben, werden in das ewige Feuer geworfen werden, was Gott dem Teufel und seinen Engeln vorbereitet hat. Wenn jemandes Namen nicht im Buch des Lebens gefunden wird, der wird in den feurigen Pfuhl geworfen. Es gibt danach keine Sündenvergebung und keine Entschuldigung mehr.
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So wie Gott es zur Zeit Noahs gemacht hat: als die Zeit da war, hat er die Tür der Arche verschlossen und danach kam der zerstörerische Sturm, der alles Lebendige auf der Erde ausgelöscht hat, genauso sicher ist es, dass der Tag des Herrn zu seiner Zeit kommen wird. Die Erde und die Werke, die darauf sind, werden durch Feuer ihr Urteil finden. Die Sünde muss Gott vernichten, denn er ist heilig, aber den Sünder möchte er retten.
Und wir, die wir entkommen werden, warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Sünde keinen Platz mehr hat, in denen Gerechtigkeit, Friede und Freude wohnen.
b.) Rettung:
Gott hat aber nicht nur den Tag des Gerichtes vorherbestimmt. Und er hat nicht nur im Voraus gesagt, dass die Sintflut, der Untergang, das Verderben kommt, und er hat nicht einfach nur zugesehen, wie die Menschen untergegangen und ertrunken sind. Nein. Sondern er hat wie damals, so auch heute, den einzigen Weg für die Rettung vorbereitet. Gott gibt die Möglichkeit zur Rettung. Das ist die gute Nachricht, die frohe Botschaft. So wie Gott damals angeordnet hat, dass Noah eine Arche bauen soll, durch die er und seine Familie am Leben bleiben können, so hat Gott später seinen Sohn in diese Welt gesandt, dass wenn jemand an ihn glaubt, er nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Komm in die Arche, komm noch heute zu Jesus Christus, glaube an ihn. Verpass deine große Chance nicht, indem du fern von Jesus bleibst. Verpasse das Schiff nicht, das dich aus dem sicheren Tod ins Leben bringt. Aus der gelesenen Geschichte wissen wir, dass nur ganz wenige, insgesamt 8 Leute entkommen sind. Die ganze damalige Welt ist untergegangen, weil sie die Reden über die Sintflut für Unsinn gehalten hat. Später, als das große Gewitter gekommen ist, haben sie dann ganz sicher eingesehen, dass Noah Recht hatte, dass er eine Arche gebaut hat. Aber das war dann zu spät. Alle, die nicht in der Arche waren, sind im Hochwasser ertrunken. Deshalb ruft Gott dich heute zur Gemeinschaft mit Christus. Morgen ist immer unsicher, morgen kann es zu spät sein. Bist du schon in der Arche oder bist du noch draußen? Tritt durch das Tor zum Himmel ein, damit du zu Jesus kommst.
Wie damals so auch heute, ist das Wort vom Kreuz eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft. Schade, dass damals nur 8 Leute entkommen sind und es ist auch Schade, dass heute nur 2 Geschwister in weißer Kleidung hier vorne sitzen, die bereit sind, sich taufen zu lassen. Nicht nur diese 2 Menschen haben Christi rufendes Wort gehört, sondern viel mehr. Aber es ist auch eine besondere Freude, dass ihr, Daniela und Frank, euch gemeinsam zur Taufe gemeldet habt. Damals bei Noah sind insgesamt 4 Ehepaare gerettet worden und heute haben wir euch auch als Ehepaar hier sitzen und ihr habt beide die von Gott angebotene Rettungsmöglichkeit angenommen. Auch in der Zukunft werdet ihr so euren Lebensweg gemeinsam mit Gott gehen können. Das ist sehr viel wert. Es ist große Freude im Himmel, wenn auch nur ein Sünder ein neues Leben mit Christus beginnt. Und die ganze Gemeinde freut sich heute mit euch über eure Entscheidung mit.
Man könnte aber fragen: Warum muss ich mich taufen lassen? Reicht es nicht, wenn ich nur oberflächlich an Gott glaube, aber mein eigenes Leben lebe, so wie ich es will? Was hat Noah gerettet, sein Glaube oder die Arche? Sicher wäre es zu wenig gewesen, wenn Noah es nur geglaubt hätte, dass Gott die Wahrheit über die Sintflut gesagt hat. Allein die Kenntnis über Gott, die Kenntnis über die Wahrheit nützt nicht viel. Es nützt auch nichts, wenn jemand ganz genau weiß, wie man eine Arche baut, es aber nicht tut; so wie es auch nichts nützt, wenn man weiß, wie man sich bekehren und taufen lassen muss, diesen Schritt aber nicht tut.
Zum Entkommen ist es wichtig, dass der Glaube keine leblose Theorie bleibt: man muss auch in die Arche reingehen, man muss seinen Glauben in die Praxis umsetzen und sein Leben mit Christus verbinden. Es gibt leider auch heute viele solche Christen, die vieles in der Theorie sehr gut wissen, die sogar über ihren Glauben Zeugnis geben, die aber trotzdem nicht so ein Leben haben wie das, was sie erzählen. Das Ziel des Glaubens ist es, in die Arche einzutreten und so kann man am Leben bleiben, wenn das Hochwasser kommt.
c) Taufe:
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So wie damals nicht nur der Glaube wichtig war, sondern der Glaube mit Gehorsam gepaart war, und Noah und seine Familie in die Arche eingetreten sind und diese Familie so entkommen ist, genauso sagt Jesus heute, dass du deinen Glauben auch in der Taufe zeigen musst. Lass dich in Jesu Namen taufen. Petrus sagt, dass die Geschichte der Errettung der Familie Noahs ein Vorbild der Taufe ist, die jetzt auch uns rettet. Was? Hat das Taufwasser eine magische Kraft, die das Seelenheil verleiht? Nein! Die christliche Taufe ist kein Zaubermittel. Nicht das Taufwasser selbst rettet uns. Es geht um viel mehr als um eine Äußerlichkeit. Die christliche Taufe ist nicht nur das, was man mit den Augen davon sehen kann, dass man von Kopf bis Fuß nass wird. Das Ziel der Taufe ist es auch nicht, den Schmutz vom Körper abzuwaschen – das macht man ja zu Hause in der Badewanne. Es geht hier um viel mehr als um eine äußerliche Sache. Die christliche Taufe ist immer auch eine geistliche Sache. Die Taufe ist in diesem Sinn dem Abendmahl ähnlich. Das Abendmahl ist auch nicht einfach nur ein Schluck Wein und ein Bissen Brot, sondern es geht um mehr, es geht um eine enge Gemeinschaft mit unserem auferstandenen Heiland, der uns in die Gemeinschaft mit sich einlädt. Petrus sagt, dass die Taufe uns nur durch den auferstandenen Christus rettet. Christi Person, der Retter, ist ganz wichtig bei der Taufe. Christus rettet uns durch die Taufe, so wie Gott Noah und seine Familie durch die Arche gerettet hat. Nicht die Taufe selber hat eine magische, rettende Kraft, sondern Jesus Christus hat die Kraft und die Vollmacht. Er sitzt jetzt zur Rechten Gottes im Himmel. Und wir taufen in seinem Auftrag die Menschen, die bereit sind, für ihre Sünde zu sterben, ihren Sünden den Rücken zu kehren. Die Taufe ist ein Begräbnis. Die Taufe zeigt, dass der Täufling über sein altes Leben, das er ohne Gott gelebt hat, ein Urteil spricht und dass er bereit ist, ein für alle Mal für die Sünde zu sterben.
Das Wasser der Sintflut ist ein Vorbild der christlichen Taufe. Das Wasser der Sintflut hat durch den Tod die Sünde der damaligen Welt abgewaschen. In der christlichen Taufe begraben wir auch den alten Menschen, der sich immer gegen Gott aufgelehnt hat und der ohne Christus gelebt hat. Wenn man gerettet sein will, muss man für seinen bisherigen Lebenswandel und das gottlose Leben sterben. Das wird durch die Taufe gezeigt, wenn der Täufling ins Wasser eintaucht. Aber die Taufe ist nicht nur ein Begräbnis, sondern auch eine Auferstehung, wenn der Täufling aus dem Wasser auftaucht. Die Taufe zeigt damit unsere Hoffnung und zeigt uns die neue Lebenssituation, das ewige Leben mit Christus. Ein neues Leben kommt aus dem Wasser heraus, das sauber geworden ist, nicht von dem Schmutz des Körpers, sondern von dem Schmutz der Sünde. Es wurde durch Jesu Blut gereinigt. Und dieses Leben will Christus gehorchen, ohne ihn will es nichts tun. Es ordnet sich Christus unter, es gehorcht ihm und Christus wird es ans Ziel bringen. Endlich ist die Verbindung mit Gott durch Jesus Christus wiederhergestellt. Das symbolisiert auch diese weiße Kleidung, die die Täuflinge angezogen haben. Liebe Schwestern und Brüder: Wir haben auch einmal ein reines und gutes Gewissen durch Jesus Christus bekommen. Wir hatten von Christus auch eine weiße Kleidung bekommen. Wir saßen auch irgendwann hier vorne in weißer Kleidung. Ist unsere Kleidung noch sauber und weiß? Haben wir darauf aufgepasst? Das hat eine besondere Aktualität in der Adventszeit, wenn wir Christus zurückerwarten. Liebe Gäste, ich möchte aber auch die ansprechen, die sich noch nicht haben taufen lassen. Was hindert euch daran, dass ihr euer Leben mit Christus durch die Taufe verbindet?
Als der Jünger Hananias den Saulus, der später zum Apostel Paulus wurde, besucht hat, nachdem dieser Christi rufendes Wort unterwegs nach Damaskus gehört hat, hat Hananias zu ihm gesagt: „was zögerst du? Steh auf und rufe seinen Namen an und laß dich taufen und deine Sünden abwaschen.“
Taufe in der Adventszeit. Dafür können wir jetzt Zeugen sein. Wir sind noch in der Gnadenzeit, das Tor des Himmels ist noch offen, bevor Gottes Gericht kommt. Wir wissen aber nicht, wie lange diese Tür noch offen bleibt. Rette dein Leben, dass du zu Christus, zum Retter kommst. Verbinde dein Leben durch die Taufe eng mit Christus, so lange es möglich ist. In den nächsten Minuten werde ich unseren Geschwistern Fragen stellen, in Bezug auf ihren Glauben. Wir ahnen sicher alle schon, was sie antworten werden. Trotzdem werde ich sie fragen, weil wir die Zeugen sind, dass sie Jesus wirklich ihr Leben lang nachfolgen möchten. Danach werden wir in das Taufbecken steigen, damit Jesu Wille in ihrem Leben passiert. Gott segne sein Wort.

Amen

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