Du sollst nicht ehebrechen.

Liebe Gemeinde,

Heute Morgen möchte ich über das nächste der Zehn Gebote sprechen, in dem Gott die Ehe unter seinen besonderen Schutz stellt. Das Gebot lautet so: „Du sollst nicht ehebrechen.“

Meine erste Frage dazu ist: Was bedeutet dieses Gebot genau? Geht es hier speziell nur um die Ehe oder bezieht sich „Du sollst nicht ehebrechen“ auch auf andere Gebiete des sexuellen Lebens? Es ist wichtig, diese Frage zu klären, weil in der heutigen Gesellschaft eine große Freiheit herrscht, was Sexualität und Lebenspartnerschaften angeht. Viele Menschen, junge und auch ältere, heiraten gar nicht erst und dann sagen sie: Ich habe dieses Gebot doch nicht gebrochen, ich war doch nie verheiratet, wenn ich keine Ehe führe, kann ich auch keine Ehe brechen. Deshalb ist es wichtig, Gottes Wort gut zu kennen, damit man richtig verstehen kann, dass Gott die Sexualität ausschließlich für die Ehe bestimmt hat.

 Gott hat die Sexualität geschaffen und er hat auch ihren Bestimmungsort und ihre Grenzen festgelegt.

Ich möchte mit einem Beispiel veranschaulichen, warum es wichtig ist, dass manche Dinge in einem bestimmten Rahmen bleiben. Jeder weiß, wie wichtig das Feuer ist. Wie schön ist eine Kerze, wenn sie angezündet ist, oder wie gut ist im Winter ein Kamin oder Ofen, und man muss nicht frieren, auch wenn es, so wie im vergangenen Winter, minus 20 Grad sind. Wie gut war diese Wärme in den letzten Monaten. Aber wenn das Feuer aus dem Kamin oder dem Ofen heraustreten würde, wenn die Wohnung brennen würde oder wenn ein ganzes Haus niederbrennen würde, wäre das gar nicht mehr schön und lustig. Ganze Familien können in einer Brandkatastrophe umkommen, Feuer kann ewigen und nicht wiedergutzumachenden Schaden anrichten. Es ist also notwendig, dass das Feuer im Ofen bleibt, in einem bestimmten Rahmen. So ist das auch mit der Liebe und mit der Sexualität. Die Liebe und die Sexualität sind wie ein Feuer, sie sind wichtig, nützlich und sehr gut, wenn sie dort bleiben, wohin Gott sie ursprünglich geplant hat. Aber wenn sie nicht an der Stelle bleiben, die Gott ihnen ursprünglich bestimmt hat, kann das nicht wieder heilende Wunden verursachen. Und das ist auch die Tragödie der heutigen gottlosen Gesellschaft, die sich von Gottes schützenden Barrieren, also von Gottes Gesetzen unabhängig gemacht hat.

Die Bibel sagt gleich auf den ersten Seiten, was Gottes ursprünglicher Plan mit der Ehe war. Er hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen. Die Ehe ist eine lebenslange Verbindung, ein Bund zwischen einem Mann und einer Frau. Alles, was von diesem ursprünglichen Plan Gottes abweicht, ist eine Verfehlung des Zieles, also Sünde. Gott hat gesagt: 1.Mose 2,24 „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.“ Der Herr Jesus gebraucht dieses Zitat aus dem Alten Testament auch immer wieder, wenn er seinen Hörern etwas über die Ehe erklären will. Auch die Ehe gehört zu den Dingen, auf die Gott im Garten Eden sagen konnte: Es war sehr gut. Nach dem Sündenfall ist auch diese Sache, die sehr gut war, sehr anfällig geworden. Sehr viele Ehen bzw. Beziehungen sind heutzutage nicht mehr gut, sondern sehr schlecht.

Das Ziel des Teufels ist von Anfang an, dass er alles, was Gott bei der Schöpfung geschaffen hat, zerstört und kaputt macht. So ist die Natur kaputt gegangen durch die Sünde. Aber nicht nur die Natur, sondern auch die Verbindung zwischen Gott und Mensch und zwischen Mensch und Mensch, und die Ehen sind auch bedroht. Der Teufel möchte die Ehen auch kaputt machen, weil die Ehe auch von Gott geschaffen wurde.

Und die Kinder erfahren die Zerstörung des Teufels am meisten, weil viele Kinder heute ohne Vater oder Mutter aufwachsen. Es fehlt bei der zukünftigen Generation oft die Mutter- oder Vater-Rolle. Heutzutage sind die Patchworkfamilien, die wilden Ehen normal, und nicht mehr Gottes ursprünglicher Wille, nämlich: die Geborgenheit durch Gott in der Ehe.

Es fehlt oft der Schutz, die tiefe Verbundenheit. Stattdessen herrscht oft eine tiefe Ungewissheit. Wer weiß wie lange diese Beziehung hält?

Viele Lebenspartnerschaften und auch schlechte Ehen sind oft zweiköpfig. Das heißt, die zwei Personen werden nie oder selten ein Fleisch im alltäglichen Leben. Sie denken oft nicht gemeinsam. Sie machen vieles nicht zusammen, sie gehen nicht auf einem gemeinsamen Lebensweg, es gibt immer noch mein und dein, in Patchworkfamilien oft sogar: meine Kinder und deine Kinder.

Bei einer Lebenspartnerschaft fehlt auch der öffentliche Aspekt der Einheit. Das „Vater und Mutter verlassen“ sowie das persönliche „seiner Frau anhangen“. Wenn Jesus über die Eheschließung spricht, sagt er auch, dass die Hochzeit ein Fest mit vielen Augenzeugen ist. Mt 22,2 „Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. (3) Und er sandte seine Knechte aus, die Gäste zur Hochzeit zu laden“. Das Fehlen des Aktes von Verlassen und Anhangen macht das Ein-Fleisch-Werden unverbindlich, ohne Geborgenheit, egoistisch, weshalb es oft (natürlich nicht immer) auch verheimlicht wird. Diese moderne Denkweise ist unverbindlich: wir leben zusammen, so lange die Liebe und der Spaß andauern, und dann kann die nächste Liebesbeziehung beginnen.

Dagegen wurde die Ehe von Gott geschaffen, Gott hat Adam seine Eva gegeben; er hat versprochen: „ich will ihm eine Gehilfin machen“. Und die Ehe ist ursprünglich auch eine dreifache Schnur, durch Mann und Frau und Gott. Das Predigerbuch sagt: eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei.

Nachdem wir gesehen haben, was die biblische Ehe ist, lässt sich aus diesen Überlegungen auch schlussfolgern, dass es logischerweise für Christen nicht mit dem Wort Gottes übereinstimmt, wenn nicht ein Mann und eine Frau, sondern 2 Männer oder 2 Frauen eine sexuelle Beziehung eingehen wollen. Manche liberale Theologen unserer heutigen Zeit sagen, dieses Gebot: „Du sollst nicht ehebrechen“, meint nur, dass man treu sein soll, auch in einer homosexuellen Beziehung. Laut der Bibel ist nur der Bund von einem Mann und einer Frau eine Ehe in Gottes Augen. Heutzutage gibt es auch noch eine andere Gefahr, dieses Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ falsch auszulegen.

Viele junge Leute, auch Christen sagen, wenn sie vor ihrer Ehe eine sexuelle Beziehung zu jemandem haben, ist das noch kein Ehebruch. Aber in Wirklichkeit bricht man seine eigene zukünftige Ehe, wenn man als junger Mensch vor einer Heirat mit jemandem zusammenzieht bzw. eine sexuelle Beziehung hat. Es ist auch nicht so, dass wir als Christen uns dem gerade aktuellen Zeitgeist in dieser Beziehung unterwerfen müssten. Viele nicht gläubige Menschen nehmen uns Christen oft sehr genau unter die Lupe, besonders wenn sie wissen, dass wir gläubig sind. Ein trauriges Beispiel dafür ist auch unser neuer Bundespräsident. Er ist noch gar nicht lange im Amt, aber ich habe schon von Nichtchristen gehört, dass sie nur mit dem Kopf schütteln, wie einer sich Christ nennen kann, noch dazu Pfarrer sein will, und dabei bei offiziellen Terminen mit seiner Geliebten auftritt und nicht mit seiner rechtmäßigen Ehefrau. Also selbst die Welt stellt an einen Christen andere Maßstäbe, selbst nicht gläubige wissen, dass die Bibel etwas anderes sagt, als was im Moment modern ist.

Liebe Schwestern und Brüder, wir wissen es und sehen es im Alltag, wie viele Menschen wegen einer schlechten Beziehung seufzen und wie viele Menschen auch heutzutage von einer glücklichen Familie träumen, wo auch die Kinder froh sind und gut erzogen sind und wo die ganze Familie harmonisch lebt. Aber man vergisst oft, dass das einen Preis hat. Das glückliche Leben hat geistliche Vorbedingungen. Zum glücklichen Leben muss man zuerst zum Glauben kommen, zurückkehren zum Wort Gottes. Man muss seine Denkweise hunderprozentig nach der Bibel ausrichten, da wir in der heiligen Schrift finden und lesen, was das Geheimnis eines harmonischen und glücklichen Lebens ist.

Willst du tatsächlich ein glückliches Leben und so eine Familie haben, auf der Gottes Segen liegt? Wenn ja, dann muss man bedenken, dass das einen Preis hat. Man muss zum Wort Gottes zurückkehren. Römer 12, 2 sagt: „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Und so eine Vorbedingung eines ausgeglichenen und schönen Familienlebens ist, dass Mann und Frau gemeinsam auf so einer Grundlage bauen, die fest ist, nicht wackelig und wo keiner Angst davor haben muss, dass der andere eines Tages untreu wird. Es ist wichtig, dass beide Menschen, Mann und Frau, ihr Leben gemeinsam auf dem Fundament Jesus Christus bauen. Aus einer guten und glücklichen Familie will dann keiner ausbrechen. Man darf zu jeder Zeit zur Quelle des Lebens, um daraus zu schöpfen. Die Ehefrau und der Ehemann gewinnen täglich die Liebe, die Treue, die Geduld, die Kraft und Freude. Man muss sich nicht mehr allein auf seine eigene Kraftquelle stützen, die eines Tages vielleicht vertrocknen und versiegen wird, sondern wir bekommen bei Gott ewige Quellen, ewige Freude und durch diese endlose Liebe Gottes wird auch die Ehe stark und felsenfest. Und die nächste Generation wird auch aus gesunden und glücklichen Menschen bestehen. Das ist das Ziel und der Wille Gottes, dass wir glückliche Menschen werden. Deshalb studieren wir die Zehn Gebote. Unsere Ehe wird gesegnet sein, wenn wir Gottes Wort halten. Es wird dann auch in unserem Leben wahr werden, dass eine dreifache Schnur nicht reißt.

Amen

Von: Pastor Dániel Papp

 

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