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Die Rebellion in Deinem Herzen, wird zur Reformation in deinem Leben


Ich möchte mit einem Zitat Luthers beginnen, aus dem eine tiefe Überzeugung und ein striktes wie wirkungsvolles Lebensrezept spricht.

«Der Glaube bringt den Menschen zu Gott, die Liebe bringt ihn zu den Menschen.»

Zitate sind ja immer angesagt und machen es dem Redner einfacher eine Überleitung zu basteln, aber warum gerade Luther? Die Erklärung ist einfach, dieses Jahr und das muss man sich mal überlegen, jährt sich der Thesenanschlag Luthers zum 500ten mal. Zumindest in der Evangelischen Kirche sind die Gläubigen völlig aus dem Häuschen. Dabei war der Start der Reformation denkbar ungünstig. Denn nachdem Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg schlug, gab es nach ersten Erfolgen auch bedauerliche Auseinandersetzungen (Hugenottenkriege, 30 jähriger Krieg), die Schlussendlich in der Spaltung der Christen des Abendlandes führten und im “Westfällischen Frieden” ihren Abschluss fanden. Luther der damals Mönch und Theologieprofessor war wollte eigentlich nur einen wissenschaftlichen Diskurs anregen. Eigentlich nichts besonderes und dennoch veränderte er seine und unsere Welt grundlegend und leitete die Reformation ein. Kerngedanke seiner Thesen war bzw. ist die Vergebung der Sünden ausschließlich durch Jesus am Kreuz. Ein Freikauf, wie er zu seiner Zeit üblich war, steht damit im direkten Widerspruch und wird durch Luthers Thesen abgelehnt.


Grundlegenden biblischen Text seiner Erkenntnis finden wir in Röm. 3, 21-31, der auch heute noch als Epistel in den Reformationsgottesdiensten gelesen wird.

Röm. 3, 21-31 (aufstehen)

«Jetzt aber ist die Gerechtigkeit Gottes, nämlich seine rettende Treue, offenbar geworden: Er hat einen Weg zum Leben eröffnet, der nicht über das Gesetz führt und doch in Übereinstimmung steht mit dem, was das Gesetz und die Propheten bezeugen. Dieser Weg besteht im Glauben, das heißt im Vertrauen auf das, was Gott durch Jesus Christus getan hat. Alle erfahren Gottes rettende Treue, die in diesem Glauben stehen. Es gibt hier keinen Unterschied: Alle sind schuldig geworden und haben die Herrlichkeit verloren, in der Gott den Menschen ursprünglich geschaffen hatte. Ganz unverdient, aus reiner Gnade, lässt Gott sie vor seinem Urteil als gerecht bestehen – aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist. Ihn hat Gott als Sühnezeichen aufgerichtet vor aller Welt. Sein Blut, das am Kreuz vergossen wurde, hat die Schuld getilgt – und das wird wirksam für alle, die es im Glauben annehmen. Damit hat Gott seine Gerechtigkeit unter Beweis gestellt, nachdem er früher die Verfehlungen der Menschen ungestraft hingehen ließ, in der Zeit seiner Geduld. Ja, jetzt in unserer Zeit erweist Gott seine Gerechtigkeit als Treue zu sich selbst und zu seinen Menschen: Er verschafft seinem Rechtsanspruch Geltung und schafft selber die von den Menschen schuldig gebliebene Gerechtigkeit, und das für alle, die einzig und allein auf das vertrauen, was er durch Jesus getan hat. Gibt es da noch irgendeinen Grund, sich mit etwas zu rühmen? Nein, alles Rühmen ist ausgeschlossen! Durch welches Gesetz? Etwa durch das Gesetz der Werke, das vom Menschen Leistungen fordert? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens, das den Menschen zum Vertrauen einlädt!


Denn für mich steht fest: Allein aufgrund des Glaubens nimmt Gott Menschen an und lässt sie vor seinem Urteil als gerecht bestehen. Er fragt dabei nicht nach Leistungen, wie das Gesetz sie fordert. Oder ist Gott nur ein Gott für Juden? Ist er nicht auch für Menschen aus den anderen Völkern da? Ganz gewiss ist er das! Gott ist der Eine und Einzige, darum gilt auch: Beschnittene wie Unbeschnittene nimmt er aufgrund des Glaubens an. Setze ich etwa durch den Glauben das Gesetz außer Kraft? Im Gegenteil: Gerade so bringe ich es zur Geltung!»

Durch die Reformation entstanden die großen Konfessionen der katholischen, lutherischen und reformierten Kirchen. Die Reformbewegung spaltete sich aufgrund unterschiedlicher Lehren in verschiedene protestantische Kirchen auf. Hier sind auch die Täufer zu nennen.

Allerdings ist es sehr wichtig die Täufer-Bewegung nicht mit den heutigen Baptisten zu verwechseln. Es gibt zwar durchaus Berührungspunkte, aber schon der zeitliche Rahmen ist so unterschiedlich, dass eine Gleichsetzung mit uns nicht gerechtfertigt wäre.

Ein ganz wesentlicher Punkt aber ist, und deshalb erwähne ich die Täufer überhaupt. Das sie durchaus den Weg bereiteten, wie sie den Weg durch Luther bereitet bekamen. Es geht dabei aber weniger um Luthers Thesen an der Tür der Schlosskirche in Wittenberg, als mehr um die Erkenntnis, welche Veränderungen möglich sind.


Schuld

Für mich stellte sich beim Lesen und dem Vertiefen in die Materie schon die Frage wo denn da die geforderte Einigkeit der Christen geblieben ist:

Römer 12 fordert uns mit Vers 12:

«Seid alle miteinander auf Einigkeit bedacht. Strebt nicht hoch hinaus, sondern haltet Gemeinschaft mit den Verachteten. Verlasst euch nicht auf eure eigene Klugheit.»

heraus.

Die Reformation spaltete die Christenheit, widersprach also Paulus. Allerdings brach sie auch das Machtmonopol des damaligen Klerus auf und zeigte sehr deutlich die Grenzen ideologischer Konstrukte der Menschen. Es entstand erstmals die Möglichkeit für die Menschen, besonders der einfachen Bevölkerung, sich frei für eine Konfession zu entscheiden.

Die Baptisten betonten diese Freiheit, indem sie völlige Unabhängigkeit vom Staat und unbedingte Glaubensfreiheit forderten und für sich festlegten und das ist bis heute so. Ganz schön Fortschrittlich die Geschwister damals, oder?

Wir sehen also gerade in der Reformation die Schuldhaftigkeit der Menschen, auch wenn sie sich selbst zur Gemeinde Christi zählten. Bis heute stehen sich die zu Luthers Zeiten entstandenen Konfessionen duldend gegenüber. Allerdings sind Fortschritte sehr gut erkennbar, unterstreichen aber auch die Wichtigkeit der Ökumene. Wir sehen aber auch welche progressive Veränderung statt fand.


Die Reformation war nicht nur eine Neugestaltung gesellschaftlicher Systeme in Europa und der ganzen Welt, sondern auch ein Spiegel der uns Menschen unsere Unzulänglichkeit vorgehalten hat und noch vorhält. Ich bin sogar überzeugt, dass der Prozess den Luther vor 500 Jahren angestoßen hat, noch immer in vollem Gange ist. Als Christen wurden und werden wir immer wieder an unserer Geduld und Toleranz gemessen. Wie gut gelingt uns dies?

Wer nun denkt, naja das ist ja auch lange her und ich habe damit nun wirklich nichts zu tun .. wie schnell verfallen wir in Vorurteile und stecken Menschen in irgendeine Schublade. Wie schnell ziehen wir uns auf unsere Unterschiede zurück? Wie stark betonen wir unsere individuellen Überzeugungen und suchen nicht nach dem was uns verbindet?

Wer meint sich zurücklehnen zu können, hängt schon am Haken der Intoleranz ist auf dem gleichen Weg unterwegs wie viele andere arme Sünder vor ihm.

Luther hatte ja mit seinen Gedanken nicht vor die gesamte Kirchenwelt auf den Kopf zu stellen, er wollte lediglich ein theologisches Problem verdeutlichen, den Ablasshandel, und mögliche Lösungsansätze (Freikauf von den Sünden durch Jesus) diskutieren. Das ist in akademischen Kreisen kein ungewöhnlicher Vorgang. Es waren sehr viel andere Interessen im Spiel, die in dieser Zeit zu den Auseinandersetzungen führten und wenn wir unvoreingenommen einen Blick in unsere Welt heute wagen, stellen wir schnell fest, dass es noch immer so ist. Wer die Möglichkeit und die Macht hat, der findet auch einen Weg seine Interessen durchzusetzen.


Gesetz

Paulus verweist in Römer 3, 21 auf das Gesetz. Nicht unser Grundgesetz oder das BGB, sondern auf das Gesetz Gottes, dass er den Menschen durch Mose gegeben hatte.

Röm. 3;21: «Jetzt aber ist die Gerechtigkeit Gottes, nämlich seine rettende Treue, offenbar geworden: Er hat einen Weg zum Leben eröffnet, der nicht über das Gesetz führt und doch in Übereinstimmung steht mit dem, was das Gesetz und die Propheten bezeugen.»

Das ist nicht ganz leicht zu verstehen, aber der Kreis schließt sich an dieser Stelle. Jesus hat für uns das Gesetz erfüllt und uns damit frei gekauft. Eigentlich ist es eine beschämende Tatsache, und doch bleibt uns nichts anderes übrig als es zu akzeptieren. Gott selbst hat eingegriffen! Er gab uns durchaus die Chance selbst etwas zu tun, gerecht zu werden, so ist es nicht. Dafür auch das Gesetz. Es hat sich aber über die Jahrtausende gezeigt, dass wir es nicht schaffen. Nicht aus eigener Kraft und so schuf Gott einen Weg, der dem Gesetz folgte und doch zur Erfüllung der Gerechtigkeit Gottes führte.


Gerechtigkeit

Röm. 3, 26+27: «Damit hat Gott seine Gerechtigkeit unter Beweis gestellt, nachdem er früher die Verfehlungen der Menschen ungestraft hingehen ließ, in der Zeit seiner Geduld. Ja, jetzt in unserer Zeit erweist Gott seine Gerechtigkeit als Treue zu sich selbst und zu seinen Menschen: Er verschafft seinem Rechtsanspruch Geltung und schafft selber die von den Menschen schuldig gebliebene Gerechtigkeit, und das für alle, die einzig und allein auf das vertrauen, was er durch Jesus getan hat. Gibt es da noch irgendeinen Grund, sich mit etwas zu rühmen? Nein, alles Rühmen ist ausgeschlossen! Durch welches Gesetz? Etwa durch das Gesetz der Werke, das vom Menschen Leistungen fordert? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens, das den Menschen zum Vertrauen einlädt!»

Die Gerechtigkeit ist hergestellt und dies ist ein Fakt, den wir so in unserer Welt nicht erkennen können. Das ist tatsächlich so. Dieses Zerrbild ergibt sich aber nur durch den Umstand, dass Gottes Gerechtigkeit eine Sache zwischen ihm und uns ist und die weltliche Gerechtigkeit ein rein zwischenmenschliches Problem ist. Ich hoffe es wird deutlich was ich sagen möchte.


Anders ausgedrückt: Gottes Gerechtigkeit ist eine andere als die Gerechtigkeit in unserer Welt. Sie ist vollkommen und gilt für den Schuldigen wie für den Schuldner.

Ihre Motivation ist auf Gottes Liebe zu den Menschen begründet, die Gerechtigkeit der Menschen gründet auf Mißtrauen!

Die Motivation der Gerechtigkeit Gottes ist auf Gottes Liebe zu den Menschen begründet, die Gerechtigkeit der Menschen gründet auf Mißtrauen!

Ich weiß, es ist ein wunder Punkt und wir lassen uns tatsächlich an dieser Stelle schon mal aufs Glatteis führen. Ich möchte es aber wiederholen: Gottes Gerechtigkeit ist eine andere als die Gerechtigkeit in unserer Welt. Paulus spricht ja auch davon, dass die Menschen die Gerechtigkeit schuldig geblieben sind. Dieses Thema läßt sich so einfach eben nicht vom Tisch wischen. Und weil wir es selbst nicht gekonnt haben und übrigens noch immer nicht können, hat Gott eingegriffen und selbst Gerechtigkeit geschaffen. Das Gesetz erfährt Erfüllung und lädt zum Vertrauen ein. Es ist eben nicht mit dem Anspruch versehen: “Wenn du das Gesetz nicht befolgst, wirst du im Fegefeuer landen!“. Das Gesetz ist unser Sicherungsseil, das uns vor dem Absturz bewahren will. Es dient uns als Schutz, auch als Orientierung, aber auch als Trost. Als Trost in dem Sinne, dass es schon erfüllt ist und wir durch Vertrauen und Glauben an dieser Erfüllung teilhaben. Wir dürfen es als Ansporn verstehen, von mir aus auch als Lebensratgeber. Nur nicht als Leistungsmaßstab.


Jetzt habe ich schon fast ein Loblied auf das Gesetz verfasst. Aber vielleicht versteht ihr mich, wenn ich euch sage, dass es uns Freiheit verschafft. Unverdienter Maßen, das haben wir gelernt. Dennoch sind wir frei und müssen uns nicht noch einem Leistungsanspruch stellen. Es genügen ja auch schon die vielen, die uns im Alltag das Leben schwer machen. Die unserer Arbeitskollegen, unseres Chefs, unserer Lebenspartner und Freunde, aber auch unser eigener Anspruch.


Rettung

Das Gesetz ist also erfüllt, auch die Gerechtigkeit Gottes ist hergestellt. Was fehlt noch?

Röm. 3, 24+25 «Ganz unverdient, aus reiner Gnade, lässt Gott sie vor seinem Urteil als gerecht bestehen – aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist. Ihn hat Gott als Sühnezeichen aufgerichtet vor aller Welt. Sein Blut, das am Kreuz vergossen wurde, hat die Schuld getilgt – und das wird wirksam für alle, die es im Glauben annehmen.»

Die Frage nach einem Ablassbrief stellt sich gar nicht. Wer das was Jesus für ihn getan hat, annimmt, hat vor Gott einen Fürsprecher, der jede Anklage und jede Schuld schlägt.

Heißt dass dann aber auch, wir können einander nicht vergeben? ..

// Kreuze

Das was Luther angestoßen hat, beschäftigt uns heute noch. Auf der Suche nach der perfekten ultimativen Erklärung sind wir mitunter nicht zimperlich, da wird schon mal interpretiert, dass das Kreuz sich biegt.

Gottes Wort ist, wenn es sich offenbart klar und rein. Die Frage die wir uns stellen müssen, ist die nach unserer Entscheidung. Für oder gegen Jesus.

Ich möchte ein Bild nutzen, das wir alle sehr gut verstehen können, weil es uns ständig begegnet.


Wenn man in der Welt unterwegs ist und keine Scheu davor hat seine Augen ganz unvoreingenommen schweifen zu lassen, dann begegnen einem manchmal ganz verblüffende Dinge. Ich habe einmal ein paar Kreuze heraus gesucht, die mir auf meinen Reisen, dass muss ich wohl schon so sagen, über den Weg gelaufen sind.

  1. da ist das symbolische,

  2. das künstlerische aus Merano,

  3. das verspielte,

  4. das wegweisende auf Madeira,

  5. das (bei)stehende in Island, // Pause

  6. das monumentale in Venedig,

  7. das umlagerte in Florenz,

  8. das überraschende im Himmel über Pillnitz,

  9. das einsame, das uns nah ist,

  10. das lebendige!


Ein Kreuz das tragen kann

So ein Kreuz ist doch unglaublich praktisch, oder. Es hat so eine riesige SymbolkraftF und damit es auch jeder sieht, tragen wir es als Schmuck, oder haben es an der Wand. Es prangt über den Köpfen der Schulkinder oder mahnend im Gerichtssaal.

Es ist in seiner Form so einfach und doch so komplex, dass man es ohne Mühe zu einem KunstwerkF machen kann. Oder man fertigt es aus hochwertigem Material, aus Gold oder Elfenbein, gut das mit dem Elfenbein lassen wir, sonst müsste dafür ein Elefant sterben und das wollen wir natürlich nicht. Aber zur Not kann man ja auch Silber nehmen und noch ein paar Rubine oder Amethysten dazu. Das sieht doch auch schon nach etwas aus.

Man kann es aber auch aus allerlei Bastelkram machen und gleich mit den Kindern spielenF, meist hat man davon sowieso genug zu Hause rumliegen und die Kinder schenken es dann ihren Eltern oder Großeltern, die sich dann ganz super darüber freuen und es zu den anderen Bastelarbeiten der Kids in den Schrank verfrachten.

So ein Kreuz kann uns aber auch den Weg weisenF, es muss natürlich groß genug sein. Vielleicht noch etwas größer als dieses hier auf Madeira. Ja so wie die weltberühmten Statue “Cristo Redentor” in Rio de Janeiro an der Copacabana. Das Kreuz ist riesig, da findet dann wohl jeder seinen Weg.


Es kann uns Menschen aber auch beistehenF und Halt geben, wenn wir schwanken und schwach sind.

Und manchmal ist es so monumentalF, dass wir es kaum erfassen können, haben wir nicht den richtigen Blickwinkel verbirgt es sich vor uns, schein nicht da obwohl es uns vollständig umgibt.

Doch manchmal ist es genau umgekehrt, da sind wir es, die es umlagernF, belagern. Voller Hoffnung und in Erwartung oder auch unbeteiligt, am Rande stehend. Unfähig oder unwillig, die Szene zu “begreifen”.

Dennoch kann es uns überraschenF, es scheint losgelöst von Ort und Zeit, größer und kleiner als Alles was wir kennen und das zur gleichen Zeit. Und wenn es uns trifft, dann unverhofft, in einem Moment den wir nicht erwarteten.

Und wenn wir uns sträuben, wenn wir es verleugnen oder wenn wir es nicht wahr haben wollen. Dann IST es, aber es ist einsamF. Es hat dann seinen Sinn verfehlt. Dann ist es vorbei mit der Symbolik, kein Weg der mehr zu weisen wäre, weder mit Kunst noch im Spiel. Dann kann es noch so monumental sein, es steht niemanden bei, wird nur oberflächlich begaffend umlagert und keiner fragt mehr nach seinem Sinn, dann überrascht es keinen mehr.

Das Kreuz in unserem Leben brauchen wir nicht mehr zu tragen. Das ist die gute Nachricht. Die Schlechte ist, ohne LebenF unterm Kreuz, gibt es für uns auch keine gute Nachricht.


Das Kreuz braucht Leben und unser Leben braucht das Kreuz, denn es führt uns heraus aus der Falle, dem Verfall, hin zum Leben, dass JesusF am Kreuz teuer erkauft hat.

Und hier sind wir wieder bei Luther, denn nichts anderes hat er erkannt. Wer nach dem Leben strebt, kann es nicht erkaufen, es gibt auf der ganzen Welt kein Symbol das dafür stände, kein Geschmeide und sei es noch so wertvoll, da kannst du deinen ganzen Sparstrumpf opfern. Wer Mist gebaut hat und es sieht wohl so aus, dass wir alle nicht frei von Schuld vor Gott bestehen könnten, der hat durch Jesus die Chance einen Fürsprecher für sich zu gewinnen, der ihn selbst vor Gott frei sprechen kann.

Und nur dieser Jesus kann das!

Und was will der dafür? Na klar, ganz einfach, er braucht dein Mandat, wie soll er dich denn sonst vertreten. Das heißt dann auch, dass du ihm zutraust, dass er es schafft dich zu retten. Es ist wie vor Gericht in gewisser Weise, du vertraust dich deinem Anwalt, hier Jesus, komplett an und dabei geht es ja um was. Mehr ist es eigentlich nicht.


Sei kein Reformationsbrötchen!

Jetzt bräuchte ich einen Blues in C zur Überleitung, denn mein nächster Absatz ist überschrieben mit: “Sei kein ReformationsbrötchenF!“. Was hat mich da nur geritten?

Reformationsbrötchen liebe Geschwister gibt es nur einmal im Jahr, die Reformation unseres Lebens dauert solange wie wir leben.

Sei also kein Reformationsbrötchen, wenn du dein Leben reformierst, also nicht nur für einen Tag, sondern grundlegend von Anfang an und für immer. Diese Reformation gibt es nicht zu kaufen, sie ist wie die Vergebung nicht für Geld oder anderes wertvolles Zeugs zu haben. Sie ist ein GeschenkF, das du annehmen musst.


Vergebung ist ein Geschenk Gottes

Hier muss ich aber mal kurz einen Stopp einlegen. Kennt ihr das, da schlendert ihr wo entlang und plötzlich seht ihr aus den Augenwinkel heraus etwas, das euch zurück laufen läßt. So geht mir es manchmal mit solchen Vergleichen.

Wie ist das denn mit Geschenken die wir bekommen. Manche nötigen uns Zweifel auf, weil wir uns unsicher sind, warum wir es bekommen haben. Manche verschwinden in irgend einer Kiste oder Schublade und werden erst nach vielen Jahren wieder gefunden. Dann können wir uns partout nicht mehr daran erinnern; von wem habe ich denn das bekommen? Was war der Anlass? Was soll ich damit eigentlich? So eine Gedächtnislücke schafft dann, was unser Anstand und unsere gute Erziehung bis dahin zu verhindern wußten, und das schicke, wunderschöne, wozu auch immer nützliche Geschenk wandern ohne weiteres Besehen in der Tonne.

Es gibt aber auch Geschenke, da erinnert sich der Geber gar nicht mehr daran, dass er es uns einst, vielleicht mit einem guten Wunsch überlassen hat. Und diese Geschenke sind ein Teil unseres Lebens geworden; sie sind gar nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken.

Das Geschenk der Vergebung; das klingt schön fromm, aber wartet; Vergebung ist etwas, von dem die einen sagen: “wozu brauche ich die, ich habe doch niemanden etwas getan” und die anderen können sie vor Ehrfurcht nicht annehmen und sie sagen: “.. aber ich kann das doch nicht annehmen, ich muss doch dafür etwas tun!”


Wenn ihr mich fragt, da hat es Jesus nun wirklich nicht leicht mit uns Menschen. Aber, das Angebot steht! Für den, der nicht verstanden hat woher er kommt und wohin er geht, und für den der seine Bilanz lieber ausgeglichen hält. Wer das schafft, die Vergebung die Jesus erkauft hat, annimmt und dieses Geschenk dann noch zu einem Teil in seinem Leben macht, der hat's geschnallt, der hat es kapiert. Der ist online!

Epilog

JesusF hat in seiner irdischen Beschränktheit hier auf Erden das Unmögliche geschafft. Er hat das Gesetz erfüllt, einen Schlussstrich darunter gezogen. Ein für alle mal! Die Reformation hat dies offen gelegt und jeder weiß es jetzt. Es ist unumstößlich. Keiner braucht mehr einen Ablassbrief. Und jeder, wirklich jeder hat die Chance für sein Leben Gottes Gerechtigkeit und Vergebung zu gewinnen.

Amen

Zusätze
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