Erlösung

Anspiel

So oder so ähnlich, kann man es heute durchaus erleben, wenn man mit dem ÖPNV unterwegs ist. Auch wenn man sich z.B. mit Kollegen über Glaubensdinge unterhält, überwiegen die Zweifel. Die Geschichte mit Jesus, dem Mann aus Nazareth, das ist doch ein Märchen, wer glaubt denn sowas?

Ist es für die Menschen damals einfacher gewesen, weil sie direkte Zeugen von Jesu Auferstehung kannten oder befragen konnten? Kann sein, aber scheinbar gab es auch in der Korinther Gemeinde Zweifel darüber, damals war es Paulus, der den Geschwistern die rettende Botschaft in Erinnerung rief. Es ist also nicht wirklich nur ein Thema unserer Tage. Ich möchte uns einmal den Text aus dem 1. Korinther-Brief Kapitel 15, die Verse 1-23 lesen, der Text ist nach der “Hoffnung für alle Übersetzung”.

«Liebe Brüder und Schwestern! Ich möchte euch an die rettende Botschaft erinnern, die ich euch verkündet habe. Ihr habt sie angenommen und darauf euer Leben gegründet. Ganz gewiss werdet ihr durch diese Botschaft gerettet werden, vorausgesetzt, ihr bewahrt sie genau so, wie ich sie euch überliefert habe. Sonst glaubt ihr vergeblich und erreicht das Ziel nicht.

Zuerst habe ich euch weitergegeben, was ich selbst empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben. Das ist das Wichtigste, und so steht es schon in der Heiligen Schrift. Er wurde begraben und am dritten Tag vom Tod auferweckt, wie es in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist. Er hat sich zuerst Petrus gezeigt und später allen zwölf Jüngern. Dann haben ihn mehr als fünfhundert Brüder zur gleichen Zeit gesehen, von denen die meisten noch heute leben; einige sind inzwischen gestorben. Später ist er Jakobus und schließlich allen Aposteln erschienen.

Zuletzt hat er sich auch mir gezeigt, der ich es am wenigsten verdient hatte. Ich bin der unbedeutendste unter den Aposteln und eigentlich nicht wert, Apostel genannt zu werden; denn ich habe die Gemeinde Gottes verfolgt. Alles, was ich bin, bin ich allein durch Gottes vergebende Gnade. Und seine Gnade hat er mir nicht vergeblich geschenkt. Ich habe mich mehr als alle anderen eingesetzt, aber das war nicht meine Leistung, sondern Gott selbst hat alles in seiner Gnade bewirkt. Doch ganz gleich, ob die anderen Apostel oder ich: Wir alle haben diese eine rettende Botschaft verkündet, und dadurch seid ihr zum Glauben gekommen.

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Wenn wir nun gepredigt haben, dass Gott Christus von den Toten auferweckt hat, wie können da einige von euch behaupten: »Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht!«

Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann kann ja auch Christus nicht auferstanden sein. Wäre aber Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn, und euer Glaube hätte keine Grundlage. Mit Recht könnte man uns dann vorwerfen, wir seien Lügner und keine Zeugen Gottes. Denn wir behaupten doch: Gott hat Christus auferweckt. Das kann ja gar nicht stimmen, wenn mit dem Tod alles aus ist!

Wie schon gesagt, wenn die Toten nicht auferstehen, dann ist auch Christus nicht auferstanden. Wenn aber Christus nicht von den Toten auferweckt wurde, ist euer Glaube nichts als Selbstbetrug, und ihr seid auch von eurer Schuld nicht frei. Ebenso wären auch alle verloren, die im Glauben an Christus gestorben sind. Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen.

Tatsächlich aber ist Christus als Erster von den Toten auferstanden. So können wir sicher sein, dass auch die übrigen Toten auferweckt werden. Der Tod ist durch die Schuld eines einzigen Menschen in die Welt gekommen. Ebenso kommt auch durch einen einzigen die Auferstehung. Alle Menschen müssen sterben, weil sie Nachkommen Adams sind. Ebenso werden alle durch die Verbindung mit Christus zu neuem Leben auferweckt.

Die Auferstehung geht in einer bestimmten Reihenfolge vor sich: Als Erster ist Christus auferstanden. Wenn er kommt, werden alle auferstehen, die zu ihm gehören.»

Wir erkennen in dem Text einige Zusammenhänge wieder, Adam der einer war und durch dessen Schuld der Tod in die Welt kam. Und Jesus der einer war und die Schuld gesühnt hat und damit den Tod bezwang. Da ist schon etwas dran, es klingt wie ein Märchen, denn wir alle sind an diese Welt mit ihrer Schuld und letztlich dem Tod gebunden. Das dies durch einen Menschen überwunden werden könnte klingt unglaublich. Dennoch konnte Gott nur diesen Weg wählen, weil wir alleine diese Schuld nie hätten bezwingen können. Damit erfüllt sich auch eine alte Prophezeiung des Propheten Jesaja.

Jesaja 25:8 (GNB)

«Den Tod wird er für immer vernichten und von jedem Gesicht die Tränen abwischen. Dann nimmt er die Schande von seinem Volk, unter der es überall gelitten hat. Der HERR, der mächtige Gott, hat es versprochen!»

Die Wiederauferstehung Jesu war also lange angekündigt, aber wie heute glaubte keiner recht daran. Und das ist doch eigentlich verblüffend. Es geht ja nicht um eine Steuererhöhung oder das der Strom wieder teurer wird. So etwas schiebt man ja gerne beiseite. Was Jesaja ankündigte und in Jesus erfüllt wurde, ist nichts geringeres als die Überwindung der alten Schuld und damit des Todes.

Warum aber fällt es den Menschen so schwer das zu akzeptieren?

Soeben haben wir beispielhaft gehört, wie Menschen heute argumentieren, welche Gründe sie vorbringen, um festzustellen, dass das mit dem Glauben nie und nimmer etwas für sie sein könnte, als ginge es dabei um eine Sportart oder ein modisches Accessoires. Die eine fühlt sich nicht angesprochen, für die andere ist es nicht so wichtig, die nächste fühlt sich belästigt, ein anderer bedroht und für den Geschäftsmann ist es pure Zeitverschwendung.

Wir haben auch die Tochter erlebt, die ihre Mutter verloren hat und obwohl sie den Glauben ihrer Mutter nicht geteilt hatte, war sie tief beeindruckt von der Kraft, den Trost und die Zuversicht den sie durch ihn fand. Für die Tochter, war ihre Mutter ein glaubhafter Zeuge. Ihr kaufte sie es ab, was über diesen Jesus erzählt wird. Sie hat sie dafür sogar beneidet.

Viele Menschen unserer Zeit halten die Geschichte von Jesus lieber für erfunden, denn wenn sie wahr ist, dann müsste das vielleicht bedeuten, dass sie sich eines Tages rechtfertigen müssen, für das was sie in ihrem Leben getan oder auch unterlassen haben. Dieses Gericht schreckt sie ab, weil sie dann befürchten müssten, verurteilt zu werden.

Paulus war es sehr wichtig, dass die gute Nachricht unverfälscht und auch als gute Nachricht überliefert wird. Jede Einschränkung oder Verfälschung kann deshalb nur zum Verfehlen des Zieles führen. Ich finde dabei interessant, dass er nicht den Zeigefinger erhebt oder Drohungen ausspricht. Für ihn ist es einfach ein Naturgesetz, das sich nicht umgehen läßt. Wenn man dies bedenkt, erscheint diese Nachricht dann nicht tatsächlich gut? Denn bedeutet das nicht, dass Gott von dem berechtigten Urteil über dich und mich absieht und davon auch nie wieder abweichen wird?

Wie die meisten von euch wissen arbeite ich an einer Hochschule an der man forscht und sich zur Wissenschaft bekennt. Manchmal komme ich mit meinen Kollegen auch auf das Thema Glauben und Kirche zu sprechen. Was ich dabei meistens höre ist Ablehnung, weil es für Gottes Existenz keinen Beweis gibt oder es werden die Verfehlungen der Kirche über die Jahrhunderte angeführt. Auch das haben wir ja im Anspiel gehört. Beides ist zunächst nicht von der Hand zu weisen. Allerdings ist das Auffinden von Dinosaurierknochen ein Beweis dafür, dass es Dinosaurier gegeben hat?

Auch Jesu Grab hat man vermutlich gefunden und die ganze Geschichte wurde vielfach aus unterschiedlichen und unabhängigen Quellen bestätigt.

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Maria Magdalena

Ausgerechnet einer ehemalige Prostituierten zeigt sich der auferstandene Jesus zuerst. Weinend steht sie am leeren Grab, neben dem zwei Engel sitzen. Sie sieht einen Mann, mutmaßt, es sei ein Gärtner, und fragt ihn, wo er denn den Leichnam hingebracht habe. „Frau, was weinst du?“ fragt der Mann – da erkennt sie seine Stimme und sagt: „Rabbuni“, das heißt: „Meister“. Sie will ihn anfassen, doch das verbietet er ihr rüde: „Rühre mich nicht an!“ Und er trägt ihr auf, die Botschaft der Auferstehung den „Brüdern“ zu verkündigen.

Maria, Mutter des Jakobus

Den Evangelisten Markus und Matthäus zufolge begegnet Maria Magdalena nicht alleine dem Auferstandenen; bei ihr ist Maria, die Mutter des Jakobus. Als die beiden Frauen zum Grab gehen, werden sie von einem Erdbeben überrascht, gleichzeitig kommt ein Engel aus dem Himmel und wälzt den Stein vom Grabeingang. Er zeigt ihnen die Stelle wo Jesus gelegen ist und schickt sie weiter nach Galiläa, wo sie treffen könnten.

Die Emmaus-Jünger

Drei Tage nach der Kreuzigung wandern zwei seiner Jünger von Jerusalem zurück nach Galiläa und unterhalten sich über die Geschehnisse. Jesus gesellt sich zu ihnen ohne das sie ihn erkannten und lässt sich von den beiden die Situation erklären; als er deren Zweifel hört, legt er ihnen die Bibel aus, die auf Christus hindeute. Doch erst am Abend, als sie gemeinsam essen und er das Brot brach, „wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten ihn“

Die elf Jünger

Zunächst berichtet Maria Magdalena den Jüngern, dass sie dem auferstandenen Jesus begegnet sei. Schließlich erscheint der Auferstandene in Jerusalem auch selbst seinen Jüngern (da Judas, der Verräter fehlt, sind es elf statt ursprünglich zwölf). „Friede sei mit euch!“ begrüßt er sie. Um Zweifel und Nachfragen im Keim zu ersticken, zeigt er ihnen seine Hände, die noch die Wunden der Nägel tragen, und seine Seite, die von der Lanze eines Soldaten durchstoßen wurde. Daraufhin „blies er sie an“ als Zeichen dafür, dass nun der Heilige Geist bei ihnen sei.

Zitat: „Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.“ (Johannes 20,19-23)

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Der ungläubige Thomas

Kurz danach erzählen die Jünger ihrem Mitbruder Thomas von der Begegnung. Der reagiert skeptisch: „Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich's nicht glauben.“ Nach acht Tagen erscheint Jesus den versammelten Jüngern nochmals und fordert Thomas auf, seine Finger in seine Wunde zu legen. Das genügt Thomas, um seine Zweifel zu verlieren und zu bekennen: „Mein Herr und mein Gott!“ Jesus antwortet:

Zitat: „Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du.“ (Johannes 20,24-29)

Petrus und der Lieblingsjünger

Von einer denkwürdigen weiteren Begegnung berichtet der Evangelist Johannes. Am See Genezareth erscheint Jesus Petrus und einigen anderen Jüngern. Sie wollen fischen gehen. Jesus, zunächst unerkannt, rät ihnen, das Netz zur rechten Seite auszuwerfen - und prompt fangen sie 153 Fische. Nachdem sie gemeinsam den Fisch gegessen haben, beauftragt er Petrus: „Weide meine Schafe!“ Petrus wundert sich, fragt, was denn mit dem Lieblingsjünger Jesu werde. „Was geht es dich an?“ erwidert Jesus, „folge du mir nach!“

Zitat: „Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer.“ (Johannes 21)

Der Zweifel existiert also so lange, wie es die Geschichte mit Jesus gibt. Aus den zunächst frustrierten und am Boden zerstörten Jüngern Jesu, werden durch SEIN Erscheinen Menschen die alles was geschehen ist bezeugen und diesmal mit der Gewissheit, dass alles so gekommen ist, wie Jesus es schon angekündigt hatte. Vermutlich dämmerte ihnen damit zum ersten mal, was eigentlich passiert ist, welche Tragweite die Ereignisse der letzten Tage hatten.

Das ich meine Hände auf die durchbohrten Hände Jesu gelegt hätte oder auf seine Seite, kann ich nicht bezeugen. Aber ich kann bezeugen, dass sich mein Leben, seit ich Jesus kenne verändert hat und noch verändert. Und das geht alle Christen an, wir haben es in der Hand, Jesus zu bezeugen. Es ist nicht nur eine Aufgabe, die schon Paulus für wichtig hielt, es hilft vor allem Zweifel auszuräumen.

Deshalb, lasst uns laut bezeugen:

Der Herr ist auferstanden,

ER ist wahrhaftig auferstanden.

Amen

Zusätze
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