Ich habe schon seit vielen Jahren ein kleines Heftchen bei mir im Bücherregal stehen, das von Werner Tiki Küstenmachen stammt und in dem man, in seinem typischen Stil, 60 biblische Antworten auf die Frage: Was ist Glauben? finden kann. Um nun allerdings alle sechzig Gedanken zu besprechen würde wirklich die Zeit fehlen. Leider muss ich sagen, weil es sich wirklich lohnt dieses kleine Heftchen durchzublättern und unterhaltsam ist es allemal.
Ich habe mir ein paar der Gedanken heraus gepickt und möchte sie heute vertiefen. Aber lasst uns erst auf ein Poetry hören, das sich ebenfalls mit diesem Thema befasstF.
FAuch ich bin nicht dabei gewesen, keiner von uns. Und doch haben 3 Jahre mein Leben völlig auf den Kopf gestellt, haben es verändert und verändern es noch. Dieser Mann der vor 2000 Jahren, das muss man sich mal vorstellen, vor 2000 Jahren, sich aufgemacht und den Menschen Gottes Plan erklärt hat. Oder besser gesagt, der versucht hat den Menschen seiner Zeit zu erklären was Gott vor hat, denn wer hat schon die Geschichten, die dieser Man erzählte verstanden? Wer versteht heute noch diese Geschichten, die dieser Man uns überliefert hat?
Drei Jahre hat er sich dafür Zeit genommen, bevor er den letzten und endgültigen Schritt gegangen ist. Bevor er sich von denen die ihn verfolgten fangen ließ und ans Kreuz schlagen ließ. Vieles war bis dahin passiert und die die mit ihm gingen, verstanden noch immer nicht was um sie herum passierte. Doch alles passierte so, wie es von Anfang an geplant war. Nicht so als hätte dieser Mann sich darauf gefreut und hätte voller Stolz auf diesen Plan geschaut, weil er gut war und funktionierte.
Nein er schaute eher mit Wehmut auf diesen Plan und mit der tiefen Überzeugung, dass er notwendig ist und das dieser Plan, so grausam er sich auch darstellte, der einzige Weg sein würde, um die Menschen ein für allemal zu befreien.
Die Jünger, also die die ihm folgten zu seiner Zeit, waren noch voller Zweifel. Das darf man ihnen aber nicht verübeln, denn sie waren ja noch beim Lernen und die Erkenntnis sollte ja auch nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Im Übrigen ist dies eine Erkenntnis, mit der wir uns auch heute noch beschäftigen. Wer zu Glauben beginnt, begibt sich auf eine “Jüngerschaft”, die Nachfolge Jesu. Wenn wir so wollen, wird er/sie ein Schüler dieses Lehrers. Seine Jünger nannten ihn deshalb auch Rabi, was ja Lehrer heißt. Was uns dieser Lehrer zu lehren hat, ist nicht für jeden verständlich. Wohl ein Grund dafür warum wir uns mitunter so schwer tun, andere davon zu überzeugen, wie wichtig und gut diese Lehre für Jedermanns Leben ist.
Jesus lehrt uns woher wir kommen.
Damit das Ganze auch funktioniert, und wir müssen ja zugeben, dass wir ein Volk der Skeptiker sind, ist der erste notwendige Schritt, dem Lehrer zu vertrauenF.
Glaube ist Vertrauen.
Schon in Markus 11:22-23 (HOF) lesen wir daher:
»Ihr müsst Gott ganz vertrauen! Denn das ist sicher: Wenn ihr glaubt und nicht im Geringsten daran zweifelt, dass es wirklich geschieht, könnt ihr zu diesem Berg hier sagen: ›Hebe dich von der Stelle, und stürze dich ins Meer!‹, und es wird geschehen.
Nun wäre es allerdings töricht sich vor einen Berg zu stellen und solange zu beten, bis die Haare zu Berge stehen, um den Berg zu bewegen. Jesu Worte waren oft als Gleichnisse formuliert und wenn wir ganz ehrlich mit uns selbst sind, ist dann nicht der Berg in uns, in unserem Denken und in unseren Herzen, viel größer als der Mount Everest. Manchmal so groß, dass wir schon an dessen Fuß verzweifeln und aufgeben.
Genau diese Berge meint Jesus, auch wenn es uns unmöglich scheint, mit einem festen Willen und Vertrauen auf Gott, werden wir jeden Berg in unserem Herzen und in unserem Geist überwinden.
Lohnt sich denn diese Anstrengung?
Ist das Ziel das Vertrauen auch wert?
Was ist denn eigentlich das Ziel?
Entscheide selbst:
Es geht um Freiheit.
Es geht auch um Heimat und dein zu Hause.
Es geht um Liebe und Geborgenheit.
Es geht um Sehnsucht.
Es geht auch um Nähe.
Und es geht um Gesundheit.
Es geht um Sorglosigkeit und ein unbekümmertes Leben.
Es geht um Anerkennung - Gott erkennt dich als sein Kind an.
Es geht um ein Leben ohne Angst.
Es geht um das ewige Leben.
F
Glaube ist ein lohnendes Wagnis!
Ein Wagnis deshalb, weil wir scheitern könnten. Nicht das sich das Ziel als ein leeres Versprechen entpuppen könnte, es sind eher unsere Defizite und unsere Zweifel, die uns noch kurz vorm Ziel zum straucheln bringen können. Und so mancher ist dann doch noch auf der Strecke zurück geblieben.
Sollten wir deshalb den Lauf am besten gar nicht erst beginnen, weil wir scheitern könnten? Eine wirklich überflüssige Frage, nicht wahr. Wieviele Projekte gehen wir mit Freude an und scheitern fulminant? Wieviele Tage stehen wir früh auf und wissen, das ist heut nicht mein Tag. Und doch gehen wir auf Arbeit, versuchen unser Bestes. Manchmal bestätigt sich am Abend unser Eindruck vom Morgen und es ist ein Tag, den wir am liebsten aus unserer Lebensgeschichte streichen möchten. Aber es gibt auch die anderen, die mit einem Kater begannen und mit einem zufriedenen Lächeln enden.
Es lohnt sich also und schließlich geht es ja um was.
Jesus ist in die Synagogen gegangen, zu den Menschen, und hat sie gelehrt. Er hat ihnen von Gott und seinem Plan erzählt. Viele der Menschen haben ihm vertraut und von ihm gelernt, sind seine Schüler gewordenF.
Glaube ist lernfähig.
Die allermeisten waren aber schon im jüdischen Glauben unterrichtet. Haben die Traditionen ihres Volkes kennen gelernt und lebten danach. Das jüdische Gesetz war allen bestens bekannt. Nun kommt Jesus und lehrt sie auf eine Weise, wie sie es nie zuvor erfahren haben. Die die sich ihm zuwandten, haben doch eine beachtliche Lernfähigkeit bewiesen, oder? Sie haben sich korrigieren lassen und dazu gelernt.
Ich möchte gerne unseren Bruder Pöhlmann zitieren, der oft und mit Freude sagte:
“Kannst alt wern wie ne Kuh, musst lernen immer zu …”
Und so salopp das auch klingen mag, steckt doch viel Weisheit und von dem was Jesus lehrte darin. Auch wenn wir uns zu den alten Eisen zählen, wenn wir schon auf 30, 40 oder mehr Jahre an Erfahrung als Christen zurück blicken können, so lehrt uns dieses Zitat und Jesus, dass wir noch lange nicht am Ende sind mit lernen. Und warum sollte das auch anders sein, Gottes Weisheit ist so unglaublich groß, wie sollte dafür ein kleines Menschenleben ausreichen?
Wenn wir auf die ersten Tage unseres Christsein zurückblicken, so denken wir vielleicht auch an unsere Erkenntnis, dass Jesus das Gesetzt Gottes erfüllt hat. Und tatsächlich ist dies ein erstes und wichtiges LernzielF:
Glaube ist das Ende des Gesetzes.
Manche wollen das gar nicht wirklich wahr haben, weil Gesetze einem ja auch Sicherheit bieten und wenn man mal in Streit gerät kann man sich darauf zurück ziehen und schließlich auf sein Recht pochen. Und doch hat Jesus das Gesetz Gottes erfüllt. Vor allem deshalb, weil wir selbst es nicht schaffen. Wenn aber Gottes Gerechtigkeit greifen soll, so blieb letztlich nur dieser Weg, der zu guter letzt von Jesus alles abverlangte.
Denn wir wissen, dass Jesus völlig unschuldig die Schuld aller Menschen auf sich genommen hat.
Soll das nun bedeuten, dass wir uns an kein Gesetz mehr zu halten hätten? Können wir also machen was wir wollen?
Gott hat die Last des Gesetzes von uns genommen, weil wir sonst danach gerichtet worden wären und keiner von uns bestanden hätte. Er hat einen Ausweg geschaffen, der aber nicht gleich zusetzten ist mit einem rechtsfreien Raum. Das wir die Gesetze Gottes nicht erfüllen können heißt ja nicht das sie zu nichts nütze wären, dass sie womöglich schlecht wären. Jesus lehrte seine Jünger in dieser Frage, dass sie sich von ganzem Herzen und mit ihrem ganzen Sein zu Gott halten sollten und dass sie ihren Nächsten so lieben sollten wie sich selbst. Würden sie sich daran halten, so wären auch alle anderen Gebote darin enthalten.
Im Bibeltext dazu Mt. 22, 35ff lesen wir, dass die Pharisäer, die ja die Gesetzeslehrer ihrer Zeit waren, Jesus auf's Glatteis führen wollten. ER nutzte diese Gelegenheit, wie viele andere auch, um zu lehren.
Als die Pharisäer hörten, wie Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, dachten sie sich eine neue Frage aus, um ihm eine Falle zu stellen. Ein Schriftgelehrter fragte ihn: »Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz Gottes? «Jesus antwortete ihm: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand!‹ Das ist das erste und wichtigste Gebot. Ebenso wichtig ist aber das zweite: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst! «Alle anderen Gebote und alle Forderungen der Propheten sind in diesen Geboten enthalten.»
Jesus bündelt damit eine Unmenge an Gesetzen, Vorschriften und Anweisungen auf eine einfache und verständliche Formel. Mich verblüfft das immer wieder, weil darin so viel mehr steckt und es immer wieder das aufgreift, was uns Menschen so ins Verderben treibt. Unsere Selbstverliebtheit, Selbstsucht, Egozentrik und Machtbesessenheit. Alles das ist unter der Vorgabe wie sie Jesus aufgestellt hat gar nicht möglich, das alles schließt sich kategorisch aus!
Das das funktioniert, also in unserem Alltag, braucht wieder jede Menge Vertrauen. Und wir sollten dies nicht aufgeben, wenn wir mit unseren Bemühen den anderen mit Liebe zu begegnen scheitern. Es braucht leider auch viel Geduld und Mut. Wir tun uns ja schon schwer damit zu definieren, was für uns Glauben ist und so mancher ist in seinem Glauben auch schon degradiert worden, weil er nicht der allgemeinen Auffassung folgen konnteF.
«Glauben ist persönlich.»
Es geht dich selbst an, du ganz persönlich entscheidest dich für oder gegen ein Leben mit Gott. Eine spannende Frage drängt sich mir da auf. Gibt es dann auch etwas dazwischen? Kann ich also sagen, ich glaube an Gott und tue nicht was er den Menschen geraden hat?
Ich meine schon, dass die Gefahr besteht christliche Traditionen mit dem persönlichen Glauben an Gott zu vertauschen. Allerdings muss jedem klar sein, dass es letztlich seine persönliche Entscheidung ist für die er auch selbst gerade stehen wird. Traditionen sind gut und schön, können aber das was ich denke und wofür ich mich jeden Tag neu entscheide nicht ersetzen.
Deswegen legen wir als Baptisten auch so einen Wert auf das persönliche Bekenntnis und die persönliche Freiheit sich bewußt für den Glauben an Gott zu entscheiden. Diese Entscheidung muss frei von Tradition und Ritualen sein, denn jeder kann nur für sich selbst entscheiden, ob er sein Leben Jesus übergeben möchte.
Aber ich merke selbst schon, dass ich irgendwie in eine negative Ecke geraden bin, denn schwubdiewup war ich schon wieder bei Gesetzen und Verantwortung und was passieren kann, wenn wir uns falsch entscheiden. Eine ganz wichtige Seite kommt leider viel zu häufig, viel zu kurzF:
Glaube ist ein Grund zur Freude
Und liebe Geschwister, diese Freude darf man uns auch gerne ansehen. Mal ehrlich, wer will sich denn einer Truppe Trauerklöse anschließen. Die meisten Menschen haben doch schon genug Probleme damit, sich in unserer immer komplexer werdenden Welt zurecht zu finden. Sehnen wir uns nicht alle auch nach einem Ort wo wir uns aufgehoben fühlen, wo wir so sein dürfen wie wir sind? Wo wir über Kleinigkeiten lachen können und uns an kleinen Dingen freuen können?
Meist haben wir genügend Gründe traurig oder betroffen zu sein, aber wir haben noch viel mehr Gründe um fröhlich zu sein und uns zu freuen. Bestimmt die Hälfte der Lieder aus unserem Liederbuch erzählen von der Freude, die wir als Christen haben. Und das witzigste daran ist, dass diese Freude sogar anstecken kann.
Wir dürfen uns freuenF!
Glaube ist das Licht, das einem aufgeht.
Zum Beispiel, weil man plötzlich versteht, dass der Glaube an Gott frei macht und wir deshalb immer einen Grund haben mit einem Lächeln auf den Lippen in die Welt zu blicken. Weil wir uns von Gefühlen wie Neid, Hass, Eifersucht, Misstrauen, Intoleranz … die Liste ist wirklich lang, befreit haben, haben wir jeden Grund zur Freude. Auf dieser Seite finden wir solche Begriffe wie Vertrauen, Dankbarkeit, Zufriedenheit und Glück.
Wer nicht ständig dem Glück der anderen nachjagt, der findet sein eigenes Glück. Wer niemanden um dessen Erfolg beneidet, findet Ruhe und Gelassenheit bei dem was er selbst tut. Wem es gelingt in allen Dingen Gott zu vertrauen, der ist wirklich gesegnet. Das heißt; ihm wurde Glück zuteil.
Die Erkenntnis, die Glühbirne sozusagen, die Gott uns zuallererst schenken möchte ist, dass das persönliche Glück bei dem uneingeschränkten Vertrauen zu Gott beginnt. Dieses Vertrauen hat ganz viel mit trauen zu tun, denn ich muss zunächst ein paar Zweifel loswerden, muss loslassen von lieb gewonnenen Gewohnheiten. Auch sich trauen allein, auf Gott zu hören, ist nicht unbedingt eine einfache Übung, denn an jeder Ecke unseres Lebens steht einer und hat das Patentrezept für ein glückliches Leben im Angebot. Heute besonders günstig und nur in begrenzter Anzahl. Kaufen Sie sofort, dann gibt es noch ein Abo der Zeitschrift “Leben & Glücklichsein” zum Vorzugspreis dazu.
Ein Schnäppchen!
Ja ok, meistens kommt es bekanntlich anders und immer als man denkt. Irgendwie will es mit dem Glücklichsein nicht funktionierenF?
Glaube ist eine Frage des Training.
Manchmal sind wir noch nicht bereit und brauchen einfach noch etwas Zeit, damit Gott uns so formen kann wie ER es sich vorgestellt hat. Das geht nur mit unserer Mithilfe. Bildlich gesprochen könnte man das mit einer Reha vergleichen, vielleicht ist unser Wille ja da, aber unsere Kraft ist durch eine schwere Erkrankung noch sehr eingeschränkt. Es braucht dann viel Geduld bis es besser geht, aber meistens wird es dann auch besser und in der Reha haben wir immer auch Hilfe.
Die Krankheit die wir hatten, bildlich gesprochen natürlich, ist unsere Ferne zu Gott, die wir dann irgendwann aufgegeben haben mit unserem Bekenntnis und daraus diesen festen Willen schöpfen können, der uns in unserer “Reha” hilft wieder fit zu werden.
Die Hilfe die wir bekommen ist keine Krankenschwester oder Pfleger, sondern der Heilige Geist, der mit Geduld und Vorsicht uns immer wieder ermutigt und aufbaut. Wer das geschafft hat steht auf eigenen BeinenF.
Glaube ist, auf eigenen Beinen zu stehen.
Und das heißt selbst Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und sich im festen Glauben auf Gottes Plan zu stützen. Nicht immer sehen wir den Weg klar vor uns, dann finden wir vielleicht jemanden der uns Orientierung geben kann. Ein Bruder oder eine Schwester aus der Gemeinde. Aber besonders das was in der Bibel steht, und die lässt wirklich nichts aus, kann uns aus einer emotionalen oder gedanklichen Sackgasse heraus holen.
Wer dann noch jemanden hat mit dem er sich austauschen kann, zu dem er Vertrauen haben kann, der ist wirklich gesegnet.
Ich meine hier nicht unbedingt eine Person; besonders im Gebet finden wir Ruhe und Antworten. Das schließt ein vertrauliches Gespräch oder ein gemeinsames Gebet nicht aus. Es hilft aber dann, wenn ich niemanden finde oder es in dem Moment nicht möglich ist, mit einem Vertrauten zu reden.
Der Weg, der mir vorgegeben ist, muss nicht zwangsläufig gut geteert und gerade sein. Ich meine sogar, dass er das in den seltensten Fällen ist. Es ist nicht so, dass Gott uns alles abnehmen würde, denn auf eigenen Beinen zu stehen, heißt auch selbst Entscheidungen zu treffen und mit den Auswirkungen zurecht zu kommen.
Etwas was mir für unsere Zeit besonders wichtig erscheintF:
Glaube ist Versöhnung.
In dem Wort steckt übrigens der Sohn drin. Ist das nicht interessant, wie hier die Bedeutung mit der Heilsgeschichte Gottes verwoben ist? Vieles von dem was wir oft umständlich zu erklären versuchen, steckt tief verwurzelt in unserer Sprache. Ich verstehe das als unverkennbares Zeichen für den tiefen Glauben der Menschen vor uns.
Die Versöhnung die hier im Wortstamm steckt, meint also Jesu Leiden und Opfer, um die Menschen mit Gott zu versöhnen. Diese Versöhnung geht aber nicht automatisch auf alle Menschen über. Denn wie oft hören wir von unversöhnlichen Nachbarn oder Streithähnen, die scheinbar Spaß daran gefunden haben sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Überhaupt finde ich es alarmierend, wie unversöhnlich Menschen unserer Tage miteinander umgehen. Immer öfter und immer schärfer lesen oder hören wir von Menschen, die andere kritisieren und dabei keine Grenze kennen. Ich meine nicht, dass Kritik nicht angebracht wäre, aber wer kritisiert sollte sich immer vor Augen führen, dass er mit gleichem Maß gemessen wird.
Wer versucht die verbale Aufrüstung zu verharmlosen, der werfe einen Blick auf den Mordfall Lübke in Hessen. Mit welcher Menschenverachtung der Täter den Politiker Lübke für seine Meinung hingerichtet hat und mit welcher Verachtung die Diskussion in den Sozialen Medien geführt wurde. Hetze ist niemals harmlos, wann immer ich jemanden verbal angreife muss ich bedenken welche Wirkung das in der Öffentlichkeit haben kann. Das Bedauern und die Einsicht, dass der Mord an Lübke ein Fehler war, nützt diesem nun auch nichts mehr. Der Täter wird damit leben müssen. Ob es für ihn eine Versöhnung geben wird, kann ich nicht sagen. Ich bin mir aber sicher, dass Gottes vergeben kann, wenn wir das nicht mehr können.
Ich möchte zusammen fassen.
Das Heilswirken Gottes nützt dem Menschen nichts, wenn er nicht Glaubt. Die Gnade Gottes, die ER allen Menschen zu teil werden lässt, nützt dem Menschen nichts, wenn er nicht daran glaubt.
Beides bedingt einander. Sola Gratia und Sola Fide. Den Text auf den sich Luthers Argumentation stützt finden wir in Röm. 3, 28
Römer 3, 28 (LB)
So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
Allerdings hat Luther das Wort “allein” hinzugefügt, um der Werkgerechtigkeit, die er bekämpfen wollte zu begegnen. Werkgerechtigkeit würde heißen, dass sich die Menschen durch das was sie tun frei kaufen könnten, auch indem sie das Gesetzt erfüllen oder Ablass bezahlen könnten. Die Geschichte kennen wir ja.
Andere Übersetzungen formulieren es anders z.B. die “Hoffnung für alle”.F
Römer 3:28 (HOF)
Also steht fest: Nicht wegen meiner guten Taten werde ich von meiner Schuld freigesprochen, sondern erst, wenn ich mein Vertrauen allein auf Jesus Christus setze.
Diese Hingabe und Einsicht, die Paulus hier anspricht, ist für uns heute der erste Schritt auf Jesus zu. Ein Schritt, der unser Leben radikal verändern kann, wenn wir IHN lassen!
Matthäus 26:28 (HOF)
Das ist mein Blut, mit dem der neue Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt wird. Es wird zur Vergebung ihrer Sünden vergossen.
Die Gnade Gottes heißt also Vergebung und diese wird durch Jesus, der sich für alle Menschen geopfert hat, real und greifbar.
Es bleiben Zweifel, das ist unsere Natur. Und wir können uns fragen, ob denn die drei Jahre genug waren. Genug um zu lernen und genug um unsere Zweifel auszuräumen. Letztlich kann das jeder nur selbst für sich entscheiden. Was aber jedem dabei hilft ist Vertrauen. So wie Jesus seinem Vater vertraut hat, dürfen wir uns jeden Tag neu unserem Vertrauen zu Jesus hingeben.
Glaube ist dein JA zu Gott!
undF
Glauben ist ein gutes Ende!
Amen